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Kerzenlicht

Für den Bücherstadt Kurier Adventskalender habe ich mich mal wieder an etwas Weihnachtliches gesetzt und eine Kurzgeschichte geschrieben. :) Man merkt glaube ich an dem Text, dass ich momentan sehr viel um die Ohren haben. An allen Stellen gibts was zu tun und meine freiwilligen Tätigkeiten halten mich ganz schön auf Trab. Dabei habe ich mir noch wenig Gedanken über Weihnachten selbst gemacht.
Man nennt es zwar Weihnachtsstress, aber ich glaube am Ende des Jahres fällt mit einem Mal einfach viel zu viel gleichzeitig an. Letztens in der Bahn hat es das Mädchen neben mir sehr treffend in den Chat auf ihrem Handy geschrieben: Im Dezember werden die Tage immer "kürzer". 
Nichtsdestotrotz ist es natürlich eine weihnachtsliche Geschichte über eine besinnlichen Weg mit dem Stess umzugehen.


Kerzenlicht

Der Papierstapel wollte einfach nicht kleiner werden. Ich zog das oberste Blatt hinunter und begann damit, die Daten darauf in den Rechner zu übertragen. Name, Geburtsdatum, Adresse, dann einen Haken bei den entsprechenden Punkten setzen.
Vor Weihnachten kamen immer besonders viele Formulare rein. Vielleicht weil die Leute in dieser Zeit anders lebten? Dabei war es doch nicht anders, als jede andere Zeit im Jahr. Bis auf den Stress, den man sich machte, um für jeden ein Geschenk zu bekommen.
Da würde ich morgen auch noch durch müssen. Dabei hatte ich doch überhaupt keine Idee, was ich verschenken sollte. Schon der Gedanke daran, sich durch überfüllte Käufhäuser schieben zu müssen, verdarb mir die ohnehin schon schlechte Laune. Sogar für Internetbestellungen war es jetzt schon zu spät.
Die Deckenleuchten im Büro waren bereits erloschen und nur die Schreibtischlampe tauchte die Formulare in gelbes, körniges Licht. Ich versuchte die krakelige Handschrift auf dem Papier zu erkennen. Ich hatte heute schon so viel Namen gelesen, dass sie mir mittlerweile alle gleich vorkamen.

Aber ich wollte den Stapel heute noch fertig bekommen. Nach Weihnachten würden sich nur noch mehr angesammelt haben. Dann war es besser, wenn ich sie jetzt eben noch machte, bevor das Büro für 3 Tage schloss.
Irgendwo zwischen den Buchstaben und Häkchen in meinem Kopf, hörte ich Schritte, die auf mich Zukamen. Danach, wie mein Kollege, sich von mir verabschiedete:
„Ich geh jetzt auch. Mach nicht mehr so lange und fröhliche Weihnachten.“
„Dir auch“, murmelte ich und sah dabei nur kurz auf. Ich nahm kaum wahr, wie er das Büro verließ und mich in diesem leeren, dunklen Raum alleine ließ. Endlich war es ruhig. Die besten Bedingungen zum Arbeiten.
Heute Mittag war es im Büro noch turbulent zugegangen. Meine Kollegen waren herumgewuselt und hatten sich ausschweifend über ihre Weihanchtsplanungen ausgetauscht. Es hatte Kuchen gegeben. Ein Stück stand sogar noch neben meinem Stapel auf einem Teller. Britta hatte mir vor 2 Stunden noch „etwas Gutes“ tun wollen. Jetzt feierte es sein trauriges Dasein auf meiner Tischkante, direkt neben dem Teelicht von Susanne, das sie jedem mitgebracht hatte. Zum Essen hatte ich jetzt aber keine Zeit und das Teelicht interessierte mich noch weniger.
Jetzt, wo der letzte gegangen war und ich sein Getippe nicht mehr hören musste, drang das Pfeifen des Windes vor dem Fenster stärker an meine Ohren. Draußen stürmte es und immer wieder schlug Regen an die Scheibe.
Bei einer besonders starken Böhe sah ich zum Fenster hinüber. Der Regen hatte sich mittlerweile in „Schnegen“ gewandelt. Dieses Mistwetter, dass mehr ein Regen mit Schneeflocken war, als richtiger Schnee. Das Wetter, bei dem ich froh war im trockenen Büro zu sitzen und mich nicht mit meinem Auto durch die Straßen zu schlagen.
Nicht nur, dass das Wetter einem die Sicht nahm, auch alle anderen Autofahren vergaßen plötzlich, wie man ein Auto bediente und schlichen nur noch mit vierzig über die großen Straßen. Heute würde es besonders schlimm sein. Alle würden auf dem Weg nach Hause zum Weihnachtsfest sein und dabei sicher eine Menge Unfälle provozieren.
Mein Kopf war dröge von der sich immer wieder wiederholenden Tätigkeit. Ich hackte die Daten des nächsten Formulars in den Computer. Was sollte ich nur für Benni kaufen? Wir waren jetzt 2 Jahre zusammen und ich wusste, was er mochte. Aber er schien alles zu haben,
Meine Eltern fragten auch noch bereits seit 5 Wochen, wann ich an Weihnachten vorbei kommen würde. Doch bis jetzt hatte ich sie immer auf die nächste Woche vertröstet. Ich hatte die letzen Wochen genug um die Ohren gehabt und doch nichts geschafft. Sonst würde ich nicht ohne Geschenke dastehen und immer noch auf der Arbeit sitzen.
Das Handy, das neben mir auf dem Tisch lag, virbierte. Das Display leuchtete kurz auf und zeigte eine weitere  Nachricht von Benni. Unter „Weißt du schon wann du daheim bist?“ stand nun auch noch ein „Wir könnten später etwas bestellen.“
Ich hatte ihm bis jetzt nicht geantwortet. Was sollte ich nur zurück schreiben? Woher sollte ich wissen, wie lange es noch dauern würde? Ich nahm das Handy und tippte meine Antwort.
„Weiß ich noch nicht. Später.“
Seufzend legte ich das Ding auf dem Tisch ab und widmete mich wieder meiner Arbeit. Der Bildschirm leuchtete mir in viel zu grellem Licht entgegen, das in den Augen wehtat.
Ich fuhr mir mit den Händen über die Augen. Der ständige Wechsel zwischen dem Formular neben und der Leuchtksite vor mir, machte sich langsam bemerkbar. Es war aber nicht mehr viele Formulare auf dem Stapel. Ich würde das heute noch schaffen.
Am Anfang hatte ich die einzelnen Blätter noch gezählt. Jetzt hoffte ich nur noch, dass es nicht mehr so viele sein würden, wie ich bereits bearbeitet hatte. Es war als hätte mich ein Fluch befallen, der dafür sorgte, dass der Stapel wirklich nie endete. Als würden immer neue Formulare dazu kommen. Doch ich arbeitete nur zu langsam.
Mein Körper wurde immer tauber. Meine Gedanken waren vollständig in den Bearbeitungsmodus übergeganegn, ich konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren, noch einen anderen Gedanken fassen.
Helmut Meier.
Charlotte Brams.
Ingrid Hegert.
Im Kopf las ich die Formulare mit. Gerne hätte ich mit Gedanken über morgen gemacht. Irgendwelche Pläne gemacht. Entscheidungen getroffen, doch alle das war neben den Namen und Haken in den Hintergrund gerückt. Ich wollte einfach nur noch fertig werden.
Erst als ich hörte wie sich die Tür des Büros öffnete hielt ich erschrocken inne und sah auf. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit Benni, der nun vor mir stand.
„Was machst du hier?“
Trotz meiner ruppen Frage, lächelte er. Sein Gesicht lag halb in der Dunkelheit. Die andere Hälfte wurde von der Schreibtischfunzel erhellt. Seine dunkelblaue Winterjacke war nass vom Schneeregen und sein braunes Haar stand vom Wind in alle Richtungen ab. Er wirkte für mich wie eine Erscheinung. 
„Du hast nicht mehr geantwortet, da dachte ich, ich komm vorbei, um dich von der Arbeit zu erlösen.“
„Wie bist du reingekommen?“
„Der Pförtner hat mich reingelassen.“
Ich starre ihn an. Dann starre ich wieder meine Forumlare an. „Das ist lieb, dass du hier bist, aber ich will das hier erst fertig bekommen.“
„Okay, dann lass mich dir helfen.“ Kurzerhand hatte er seine Jacke abgelegt, sich den Stuhl von gegenüber gegriffen und robbte jetzt auf diesem sitzend zu meinem Schreibtisch hinüber. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und besah sich voller Neugierde den Schreibtisch. „Was machen wir?“
„Ich tippe die Forumlare ab.“ Ich griff über ihn hinweg und nahm mit das oberste Blatt Papier. „Dabei kannst du mir nicht helfen.“
Er schwieg daraufhin drei Forumlare lang. „Draußen stürmt es übrigens heftig. Hast du den Schneesturm draußen gesehen?“
„Scheint ziemlich ekelig zu sein.“ Ich sah nicht auf und tippte weiter. Eigentlich wollte ich nicht reden. Schon das tippen allein war mir in diesem Moment zu viel.
„Meinst du, das wird morgen genauso schlimm?“
Meine Antwort war ein Brummen. Ich spürte seinen Blick auf mir. Warum war er hier? Er konnte mir nicht helfen. Es konnte immer nur eine Person am Rechner tippen.
Die Buchstaben auf dem Blatt verschwammen zunehmend vor meinen Augen. Ich riss mich zusammen, um die Namen entziffern zu können. Doch je mehr ich die Augen zusammenkniff, desto verschwommender wurde es. Mein Kopf dröhnte. Lauter als der Schneesturm draußen.
„Soll ich sie dir vorlesen?“
Ich hob vorsichtig den Kopf und sah ihn durch meine verschwommene Sicht an.
„Das wird nicht helfen.“
Doch seine Hand war schenller an dem Formular, als meine. Er zog es zu sich und las den Namen vor.
„Werner Steger.“ Dann ließ er das Papier wieder sinken und drehte sich zu mir. „Das würde doch viel schneller gehen?“
Mein Blick wanderte zum Stapel dann wieder zu ihm. Ich wusste nicht, ob er Recht hatte. In diesem Moment wusste ich überhaupt nichts mehr. Dieser Stapel sollte einfach nur leer werden.
Statt eine Antwort abzuwarten, lehnte er sich quer über den Tisch und angelte sich das Teelicht und den Kuchen, die dort auf der Ecke standen. „Darf ich?“, fragte er, als beides bereits vor ihm stand.
„Nimm ruhig. Ich habe eh keinen Hunger.“
„Ich wollte schon immer ein Candle Light-Dinner mit dir haben.“ Kurzerhand hatte er ein Feuerzeug aus seiner Jeans gezogen und zündete das Teelicht an.
Der Docht begann schwach zu brennen und die winzige Flamme flackerte, bis sie sich am Wachs genährt hatte und dann in ihrer vollen Pracht entflammte. Ruhig lag sie nun da und tanzten nur noch leicht hin und her. In meinem tauben Kopf, schien diese Kleinigkeit eine so wichtige Bedeutung zu haben. Ich spürte die Wärme, die das Teelicht ausstrahlte, auf meinem Gesicht. Alles war beschissen an diesem Tag. Das Wetter, meine Arbeit, Weihnachten, aber nicht dieses Teelicht.
„Siegbergstraße“, las Benni vor und schob sich ein Stück Kuchen in den Mund.
Das lenkte meinen Blick von dem Teelicht ab und zurück zu Benni. Es war unglaublich, wie locker er die Situation nahm. Hätte er noch so lange im Büro gesessen, ich wäre beleidigt auf dem Sofa über einer Tüte Chips eingeschlafen. Aber nicht er.
„Tippst du das ein? Ich würde gerne, aber deine Hände sind auf der Tastatur.“
Verwirrt sah ich hinunter zu meinen Händen. Sie lagen auf auf den Tasten. Das war nicht verwunderlich, wenn ich dabei war meine Arbeit endlich fertig zu kriegen. Über diesen schlechten Witz konnte ich nicht lachen, tippte aber dennoch die Straße in die Datei auf dem Rechner ein.
Benni las die nächste Zeile vor und ich übertrug die Information. Ob es daran lag, dass ich immer träger wurde, oder daran, dass es wirklich schneller ging, wenn er es mir vorlas, wusste ich nicht. Meine Ohren hörten und meine Finger tippten. Buchstabe für Buchstabe.
Immer wieder lauschte ich in die Stille hinein. Da war nur mein mechanisches Tippen und Bennis Stimme. Seine Stimme war weich. Ich hörte ihr gerne zu, egal zu welcher Tageszeit und ganz gleich ob am Telefon oder wenn er mir gegenüber saß. Es war egal, was er sagte.
Wärme ging von ihm aus. Ich merkte, dass die leichte Gänsehaut auf meinen Armen verschwad und mein Körper sich lockerte. Bei ihm fühlte ich mich wohl. Auch wenn ich immer noch in dem dunklen Büro saß und immer noch das gleiche Tat. Jetzt war es anders. Es ging mir viel leichter von der Hand.
Vielleicht war es keine so schlechte Idee gewesen mir zu helfen. Möglicherweise ging es wirklich schneller. Dann verstummte Benni.
Irritiert sah ich auf. „Name?“
„Das war das letzte Blatt.“
Mein Blick wanderte zu dem Ort, wo der Stapel gelegen hatte. Kein Blatt lag dort mehr.
„Das waren alle?“
„Ja, du bist fertig!“
Das wollte nicht so richitg in meinen Kopf. Nur nach und nach begriff ich, was das bedeutete. Alles in mir fiel in Wohlgefallen zusammen. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen. Mein Kopf musste nicht mehr arbeiten. Ich war fertig.
Einige Male atmete ich tief ein und aus und lauschte meinem eigenen Herzschlag. Dann legte Benni mir seinen Arm um die Schultern.
„Du kannst stolz auf dich sein.“
Gerne ließ ich mich in die Umarmung fallen und lehnte den Kopf an seine warme Schulter. Sie war weich. Das hätte ich mir vorhin als er gekommen war nicht gönnen können. Ich öffnete die Augen und beobachtete das Teelicht, wie es immer noch stumm seine Flamme in die Luft reckte und in unterschiedlichen Helligkeiten glomm. Für eine Moment war ich vollkommen zufrieden.
Doch dann musste ich an morgen denken. An all die Dinge, die ich für Weihnachten noch erledigen musste. Essen kochen, Baum schmücken, Geschenke kaufen. Ich hatte nicht mal ein Geschenk für Benni.
Elektrisiert fuhr ich hoch. „Wie spät ist es?“
„Halb 12“ Benni zog mich sanft zurück und küsste meine Schläfe.
„Scheiße. Ich muss morgen früh raus.“
„Warum? Wegen Einkaufen?“
„Ja. Nein.“ Ich wich seinem Blick aus und starrte lieber wieder das Teelicht an. „Wegen allem.“
„Mach dir keinen Kopf. Du schaffst das sicher morgen.“
Seufzend lege ich meine Hand auf Bennis. „Warum ist Weihnachten immer so ein Stress?“
„Wir machen uns dieses Jahr einfach keinen.“ Als ich mich zu ihm drehe, sehe ich wie er grinst. Ich wusste, dass Benni selbst auch Stress hatte die letzten Wochen. Er hatte auch Überstunden schieben müssen und sich durch überfüllte Supermärkte am Wochenende schieben müssen und über Weihnachtsmärkte mit Freunden. Trotzdem konnte er das jetzt mit einer Leichtigkeit sagen, die ich auch gerne gehabt hätte. Ich wollte ihm glauben. Kein Stress mehr bis Weihnachten. Zumindest versuchen konnte ich es.
„In Ordnung.“ Ich merkte wie mir dadurch ein Stein vom Herzen fiel.
Ich küsste kurz seine Lippen und stand dann auf, um mir die Jacke anzuziehen. Er tat es mir gleich.
„Was möchtest du Essen? Der China Imbiss um die Ecke hat noch auf.“
Jetzt wo er fragte, merkte ich, wie leer mein Magen war. Er zog sich unangenehm zusammen und verknotete sich dann. „Ist mir total egal. China Imbiss klingt gut.“
Benni löschte das Licht der Lampe. Ich fuhr den Rechner herunter und bließ das Teelicht aus. Der Geruch von Kerzenrauch lag über dem Raum. Es dauerte etwas, bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Dann nahm ich Bennis Hand und wir gingen durch das dunkle Büro zum Ausgang.
Das einzige, kaltweiße Licht im Raum kam durch die Fenster, gegen die immer noch der Schneeregen gegen die Scheibe klatschte. Mir war egal, dass ich gleich daraus musste. Ich umschloss Bennis Hand fester. Beinahe freute ich mich sogar auf Weihnachten. Das war mir nur selten passiert.

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