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Neue böse Wesen und so - Kapitel 13

 


Mehr oder weniger glückliche Zufälle

Der Bus hatte gerade erst gehalten. Doch Emil war viel zu weit entfernt, um den Bus zu erwischen. Das konnte er nicht schaffen.
Dennoch hastetet er über die Straße. Zu seinem Glück kam gerade kein Auto. Gleich würden sich die Türen des Busses wieder schließen und dann weiter fahren. Emil sah es schon kommen, als er schon das Piepen hörte. Die Türen schlossen sich. Emil wollte bereits anhalten, als er bemerkte, dass die Fahrertür noch aufstand. Mit einem Satz war er im Bus. Er musste sich an der Armatur festhalten, damit seine Beine nicht nachgaben. Hinter ihm schlossen sich die Türen.
Na, nochmal Glück gehabt“, grummelte der Busfahrer.
Ja“, keuchte Emil und richtete sich auf. Sein Atem ging unkontrolliert schnell und er glaubte fast zusammen zu brechen.
Der Bus setzte sich in Bewegung, während Emil immer noch vorne stand. Er warf einen Blick durch die Scheibe des Busses, um zu erkennen, ob der Seher noch hinter ihm war. Doch er konnte ihn nirgendwo erkennen.
Ticket?“, fragte der Busfahrer.
Was?“, stieß er aus, bevor sein Gehirn die Frage verarbeiten konnte. „Eh, ja.“ Er griff in seine Hosentasche. Er griff in seine Hosentaschen und fand nur ein benutztes Taschentuch und ein Snickers-Papier vom letzten Mittwoch darin. Sowohl sein Geld, als auch sein Handy und Schlüssel lagen noch in seinem Haus. Er griff in die andere Taschen und fand immerhin etwas Kleingeld, dass er dem Busfahrer hinlegte. Dann bahnte er sich an den Stangen entlang hangelnd seinen Weg in den hinteren Teil des Busses.
Es hatte wirklich funktioniert. Er war entkommen. Ein breites Grinsen breite sich auf seinem Gesicht aus, als er sich auf den harten Sitz fallen ließ. Jetzt wurde ihm erst recht schwindelig. Erst als sein Atem sich langsam wieder beruhigte, konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen und Unruhe beschlich ihm. Das war fast zu glatt gelaufen. Was, wenn er dem Seher nicht entkommen war?
Er sah sich im Bus um. Außer ihm, waren nur fünf Personen dort. Eine alte Dame im vorderen Teil des Busses, zwei Studenten mit Kopfhörern in den Ohren, ein Mädchen, das viel zu stark geschminkt war, und eine Mutter mit Kinderwagen. Das Kind darin hatte er einfach mal nicht mitgezählt. Den Seher sah er nicht. Noch irgendjemand anderen, der irgendwie verdächtig schien. Es waren eine ganz normale Busfahrt.
Emil lehnte sich im Sitz zurück. Was sollte er jetzt nur tun? Wie sollte er nur beweisen, dass Martin nicht der Nekromant war?
Martin spielte zwar manchmal falsche Spiele, das wusste Emil seit Martin ihn in Maries Arme getrieben hatte, weil er glaubte, das wäre das Beste für Emil. Doch er würde dafür niemanden umbringen. Und selbst wenn, fielen Emil hunderte von Möglichkeiten ein, wie Martin ihn geschickter hätte umbringen können, als Nekromantie dafür zu benutzten.
Warum war er nur so machtlos? Er hatte keine Magie auf die er zurückgreifen konnte. Cornelius hatte gerade alles riskiert, um ihn aus dem Haus zu befreien. Und Emil konnte rein gar nichts mit der gewonnen Freiheit anfangen. Er wusste nicht einmal, ob er es wirklich geschafft hatte, dem Seher zu entkommen.
Wusste ein Seher nicht immer, was Emil als nächstes tun würde? Ewig konnte er ihm nicht weglaufen, aber zumindest konnte er Zeit schinden, bis der Seher ihn eingeholt hatte. Martin hatte mal gesagt, dass es ihm schwer fallen würde, genaue Zukunftsvorhersagen zu treffen, wenn Emil sich in großer Entfernung zu ihm befand. Vielleicht konnte der Bus Emil also die Zeit verschaffen, die er brauchte. Zumindest hoffe er das.

Die Ansage der nächsten Station tönte durch den Bus „Eckstraße“. In welchen Bus war er eigentlich eingestiegen? Er fuhr so gut wie nie Bus und hatte keine Ahnung in welche Richtung dieser unterwegs war. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm auch nicht mehr. Die Gegend kam ihm nicht bekannt vor. Und ob und wie oft der Bus mittlerweile abgebogen war, hatte er in der Aufregung überhaupt nicht mitbekommen.
Kurz überlegte er auszusteigen, doch dann beschloss er einfach abzuwarten. Vielleicht kam er so weit genug weg kommen. Aber was würde ihm das bringen, wenn er keine Ahnung hatte wohin er sollte, noch was er tun konnte? Was konnte man schon machen, wenn der Verfolger jemand war, der in die Zukunft sehen konnte? An wen sollte er sich wenden? Er hatte nichts dabei. Wenn er Bus an seiner Endhaltestelle angekommen war, würde er nicht weiter kommen. Das war sein letztes Geld gewesen.
Sonst hatte Martin ihm immer aus solchen Situationen geholfen. Doch dieser brauchte jetzt seine Hilfe.
Was war mit Lilian? Vielleicht konnte er sie zu Hause erwischen. Sie konnte ihm vielleicht helfen. Ob sie wusste, dass Martin von den Sehern mitgenommen war? Dass sie ihn in seinem Haus eingesperrt hatten? Würde sie sich Sorgen um ihn machen? Suchte sie bereits nach ihn?
Wenn er nur wüsste, wohin der Bus fuhr. Dann könnte er wenigstens überlegen, was er als nächstes tun konnte. Wer in der Nähe wohnte, welchen Bus er als nächstes nehmen konnte. Erneut sah er nach draußen und glaubte die Gegend wiederzuerkennen. Er kannte diese weißen Hochhäuser. Er wusste nur nicht mehr genau, zu welchem Stadtteil er sie zuordnen sollte.
Der Bus hielt am „Karl-Heinz-Platz“ und Emil hatte immer noch keine Ahnung wo diese Haltestelle war. Emil lehnte sich etwas nach vorne, um durch die Frontscheibe vielleicht mehr erkennen zu können, als er vorne im Bus Ina erkannte. Sie war gerade eingestiegen und kam jetzt geradewegs auf ihn zu.
Zunächst glaubte er, dass ihm sein Kopf einen Streich spielte. So viele Zufälle gab es nicht. Er sah kurz weg, dann wieder nach vorne, doch Ina war immer noch da. Ihr Blick blieb bei Emil hängen. Das war zu gut um wahr zu sein.
Ina winkte aufgeregt, als sie ihn erkannte und kam direkt auf ihn zu. Der Bus setzte sich wieder in Bewegung.
Emil?!“, rief sie erstaunt aus. „Was machst du hier?“ Ihre brauen Augen sahen ihn ungläubig hinter der dicken Brille an.
Emil hatte keine Ahnung, was er darauf entgegen sollte. Ich renne gerade vor den Sehern weg, war keine vernünftige Antwort auf die Frage. Noch dass er Beweise brauchte, um zu beweisen, dass Martin nicht der Nekromant war. Während er noch darüber nachdachte, was er erwidern sollte, übernahm Ina stattdessen das reden:
Warum starrst du mich an, als wäre ich eine Erscheinung? Ich bin in deiner Klasse, schon vergessen? Ina?“ Sie deutete auf sich.
Das ließ Emil aus seiner Starre erwachen. „Ich war nur so verwundert dich hier zu treffen“
Warum?“ Ina klimperte verwirrt mit den Augen. „Ich wohne doch direkt um die Ecke.“
Jetzt fiel Emil ein, warum erst ich an die Hochhäuser erinnert hatte. Vor zwei Jahren war er mal wegen einer Gruppenarbeit bei Ina gewesen. Deshalb kamen ihm die Gebäude bekannt vor. Natürlich wohnte sie hier. Aber wie sollte Ina ihm in so einer Situation helfen?
Aha...“, murmelte Emil.
Hast du getrunken?“, fragte Ina und musterte ihn nun von oben bis unten. „Du siehst ziemlich fertig aus.“
Quatsch!“, protestierte Emil und fuhr sich durch das verschwitzte Haar. „Und danke auch.“ Doch als er es ausgesprochen hatte, fiel ihm auf, dass das gar keine so doofe Idee war. Ina quatschte trotzdem einfach weiter:
Na, wenn du es mir nicht verraten willst, ist das auch in Ordnung. Ich bin auf dem Weg zur Tanzschule, falls du dich das gefragt hast.“
Du tanzt?“, fragte Emil aus Reflex, während er eigentlich noch darüber nachdachte, ob Alkohol ihm in dieser Situation helfen würde. Alkohol konnte ihm die wahre Gestalt von magischen Wesen offenbaren. Doch das würde ihm hierbei nicht helfen. Seher konnte er damit auch nicht identifizieren und ob er Magie sehen würde, war noch eine ganz andere Frage.
Ja, ich tanze. Was ist daran so komisch?“, antwortete Ina in leicht säuerlichem Ton auf Emils dämliche Nachfrage.
Nichts. Ich wusste nur nicht, dass du tanzt.“
„Auch noch nicht so lange.“ Ina wurde plötzlich verlegen. Ihre Wangen liefen rosa an und sie senkte den Blick etwas. „Richard hat mich gefragt, ob ich mit ihm einen Tanzkurs mache.“
Das ist … schön.“ Emil hatte keine Ahnung was er dazu sagen sollte. In seinem Kopf überlegte er immer noch, ob Ina ihm irgendwie helfen konnte. Konnte sie Richard kontaktieren?
„Er ist nicht so ein Emotions-Vollpfosten, wie du es bist.“ Das traf Emil doch mehr, als er gedacht hatte.
Hey! Ich bin kein Emotions-Vollpfosten! Was immer das sein soll...“
Sorry. Das war nicht so gemeint.“
Während Emil noch überlegte, wie sie es dann bitte gemeint hatte, fuhr sie fort:
„Und was hast du so vor?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an.
Emil wusste nicht, ob er sie fragen sollte, ob sie Richard anrufen sollte. Was wenn Richard mit den Sehern zusammenarbeitete? Emil kannte ihn überhaupt nicht. Er wusste nicht, auf wessen Seite er stand. Am besten zog er da weder Ina noch ihn mit rein. Ina hatte genauso wenig wie er irgendwelche magischen Fähigkeiten, noch konnte sie ihm einen Hilfe sein. Er hatte es mit Kräften zu tun, die alles überstiegen. Aber was hatte er vor? Was konnte er überhaupt tun.
Ich hab' keine Ahnung.“
„Wie keine Ahnung?“, fragte Ina erstaunt. „Bist du wirklich nicht betrunken?“
„Nein, Ina. Ich -“, begann Emil ohne wirklich zu wissen, was er sagen wollte. Wie sollte er ihr das erklären? Sie wusste zwar von der magischen Welt, aber egal was er sagen würde, sie würde es ihm eh nicht glauben.
Zu seiner Rettung vibriertes Inas Handy genau in diesem Moment lautstark und gab ein „Plop“ von sicht. Sie zog es sofort aus ihrer Jackentasche, um die SMS zu lesen, die gerade gekommen war. Emil atmete innerlich auf. Das verschaffte ihm Zeit darüber nachzudenken, wie er seinen Situation erklären sollte, als sie ihm plötzlich das Handy hinhielt.
Ist scheinbar für dich?“, sagte sie zögerlich, als würde sie etwas neben sich stehen.
Emil sah sie unverständlich an. Wie kam sie darauf? Dann senkte er den Blick und las dem Text auf dem Display:
Gib Emil das Handy.
Der Text stand auf den Display so deutlich, als wäre er in Stein gemeißelt. Im ersten Moment dachte Emil, es sei ein Trick, als plötzlich das Handy erneut „plopte“ und ein weiterer Text darunter erschien.
Ich habe deine Freundin
Ina beugte sich nach vorne über das Handy. „Welche Freundin? Emil? Was ist passiert?“
Lilian, stellte das Handy klar. Das Teil hat die Nachricht zu früh abgeschickt!
Immer noch starrte Emil das Handy an. Wie konnte das sein? Wie konnte er Lilian haben. Lilian war niemand der sich entführen ließ. Außerdem war es unmöglich, dass jemand wissen konnte, dass Emil gerade hier war. Außer-
Der Seher“, murmelte Emil. Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Der Seher hatte ihn gefunden. Aber warum hatte er Lilian entführt? Er war doch gerade noch bei ihm Zuhause gewesen. Das ergab doch alles keinen Sinn.
So wie Martin einer ist?“, fragte Ina erstaunt.
Aber warum behauptet er Lilian zu haben?“ Noch bevor Emil die Frage ausgesprochen hatte, formte sich die Antwort in seinem Kopf und er sprach sie laut aus. „Der Nekromant arbeitet mit den Sehern zusammen.“
Welcher Nekromant?“ Inas Augen wurden immer größer und sie starrte ihn mit offenem Mund an. „Warum habt ihr mir nichts davon gesagt?“
Emil ging überhaupt nicht auf ihre Frage ein und versuchte fieberhaft die Gedanken in seinem Kopf zu ordnen. Martin hatte gesagt, dass der Nekromant ein Normalsterblicher sein musste. Ein Seher brauchte keine nekromantischen Kräfte. Aber warum arbeitete er mit den Sehern zusammen? Wie konnten die Seher sich nur darauf einlassen? Was hatten sie davon? Das passt alles nicht zusammen.
Was für ein Nekromant?“, wiederholte Ina ihre Frage. „Wovon redest du eigentlich?“
Erst jetzt wurde Emil bewusst, was das hier bedeutete. Der Seher wusste, wo er war. Emil war ihm noch lange nicht entkommen. Wenn der Seher in der Nähe war, dann musste Emil so schnell wie möglich aus diesem Bus raus. Es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis der Seher ihn vollständig aufgespürt hatte.
Emil drückte Ina ihr Handy wieder in die Hand und stand so abrupt auf, dass Ina zurück stolperte. „Ich muss die Nächste raus!“
Wohin willst du denn? Was hat das alles zu bedeuten?“, rief Ina ihm nachWas will dieser Nekromant denn?“
Mich umbringen“, war Emils simple Antwort darauf.
Lass den Quatsch! Das meinst du doch nicht ernst… Nein. Oder?!“
Der Bus bremste langsam und kam zum stehen.
„Emil?“ Ina hastete zu ihm. „Wie meinst du das?“
Emil antwortete nicht. Er dachte verzweifelt darüber nach, wie er dem Seher ein weiteres Mal entkommen sollte. Der Seher hatte ihn bereits lokalisiert. Würde es helfen einfach den nächsten Bus zu nehmen? Ohne Ahnung, wo er hinfuhr? Einfach so lange Busse wechseln bis der Seher nicht mehr mitkam. Und warum schickte ihm der Seher eine SMS, dass er Lilien hatte? Warum Lilian? Der Nekromant hatte es doch auf ihn abgesehen. Nicht auf Lilian. Warum entführte er also sie und nicht ihn?
Weil er unter dem Schutz der Seher stand, beantwortete er seine Frage selbst. An ihn kamen sie nicht heran. Also war Lilian das nächste Ziel. Sie wollten, dass er dadurch zu ihnen kam und ihnen dadurch in die Falle ging.
Der Bus kam zum stehen und kaum gingen die Türen auf, stieg Emil aus.
Warte!“, rief Ina und stolperte hinter ihm her.
Mit einer raschen Bewegung wandte Emil sich um. Warum mischte sie sich ein? So würde er nie eine Lösung finden. Dass er dem Seher entkommen musste, war schlimm genug, jetzt hatte er auch noch Ina als Klotz am Ben. „Halt dich daraus!“
Ina zuckte augenblicklich zusammen und erstarrte in ihrer Bewegung. Der Bus fuhr davon.

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